Home Rezensionen Der Scheik von Aachen von Brigitte Kronauer

Der Scheik von Aachen von Brigitte Kronauer

von Yvonne

Anita Jannemann wagt mit Anfang 40 einen Neubeginn. Ihre eigentlich sehr gern ausgeübte Stelle in Zürich gibt sie auf, um in ihre verhasste und gern zurückgelassene Heimat Aachen zurückzukehren. Dort verkauft sie Souvenir- und Scherzartikel in der Nähe des Doms. Den Berufs- und Ortswechsel hat sie wegen eines Manns vorgenommen. Mario heißt der Angebetete, und Anita ist vor allem von ihm fasziniert, weil er regelmäßig die verschiedensten Berge besteigt.

Marios Faszination fürs Bergsteigen kostet ihn allerdings das Leben. Anita hat sich noch nicht mal richtig in Aachen eingelebt, da ereilt sie die Nachricht, dass Mario im Kaukasus tödlich verunglückt ist.

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Der Scheik von Aachen von Brigitte Kronauer

Erschienen 2017 bei Klett-Cotta
399 Seiten, 22,70 Euro

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Erschienen 2017 bei Klett-Cotta
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In ihrem Verlust findet Anita wieder einen Zugang zu ihrer Tante Emmi. Diese verarbeitet selbst noch immer den Tod ihres einzigen Sohns, obwohl er bereits mehr als dreißig Jahre her ist. In dieser ungewöhnlichen Konstellation, zu der sich auch immer wieder gerne die polnische Haushälterin der Tante gesellt, versuchen Anita und Emmi dem Leben immer wieder Positives abzuringen.

Der Scheik von Aachen: Verlust und Trauer

Der Scheik von Aachen ist ein Roman über den Versuch, Verlust und Trauer als Bestandteil des Lebens zu betrachten, und auch mit ihnen ein positives Leben zu führen. Es gibt einige schöne Momente in dem Buch – wenn Anita sich beispielsweise in einem Kind wieder erkennt, das im Souvenirladen einkauft. In Summe bleibt der Roman jedoch oft distanziert und kalt. Die meist eher kontrollierte Hauptfigur Anita tut ihr Übriges dazu, dass es schwerfällt, sich mit ihr zu identifizieren oder gar mit ihr mitzufühlen. Bei dem sehr emotionalen und nachempfindbaren Thema hätte ich mir beim Lesen mehr Möglichkeit zur Verbindung gewünscht. Anita ist jedoch eher eine Getriebene ihres Lebens als eine wirkliche Akteurin. Sie reagiert auf die Dinge, die ihr widerfahren, ohne jedoch ernsthaft eingreifen zu wollen.

Der Scheik von Aachen stand auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2017.

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