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Die besten ersten Sätze in Romanen

von Yvonne

Romananfänge haben mich schon immer fasziniert. Manche Autorinnen und Autoren schaffen es, einen vom ersten Moment an für ein Buch einzunehmen. Wenn ich nicht sicher bin, welches Buch ich als nächstes lesen soll, lese ich bei meinen „Kandidaten“ die ersten Sätze und entscheide danach.

Erste Sätze, die mich besonders beeindruckt haben, habe ich in der Vergangenheit gesammelt und stelle sie nun hier zusammen. Viel Spaß beim Stöbern!

Mehr als 70 erste Sätze aus Romanen

Naked Lunch von William S. Burroughs

Ich spüre, wie die Bullen das Haus einkreisen, wie sie da draußen überall ihren Voodoo-Zauber abziehen und ihre verhexten Spitzel in Stellung bringen, ihre Beschwörungsformeln mauscheln über meinem Besteck, das ich in der U-Bahn-Station am Washington Square wegschmeiße, ehe ich übers Drehkreuz springe, die zwei Eisentreppen runter, und einen A-Train nach Harlem erwische…

Ein plötzlicher Todesfall von Joanne K. Rowling

Barry Fairbrother wäre lieber zu Hause geblieben.

Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay von Michael Chabon

In späteren Jahren erklärte Sam Clay einem Journalisten oder seinem Publikum, alternden Fans auf einem Comic-Festival, die großartigste Schöpfung von Kavalier & Clay gerne so: Als kleiner Junge, eingeschlossen und gefesselt in dem luftdichten Gefäß, besser bekannt als Brooklyn, New York, sei er damals in seinen Träumen von Harry Houdini heimgesucht worden.

Die sterblich Verliebten von Javier Marías

Das letzte Mal sah ich Miguel Desvern oder Deverne, als ihn auch seine Frau Luisa zum letzten Mal sah, was eigentlich seltsam, ja ungerecht ist, denn sie war seine Frau und ich nur eine Unbekannte, die nie ein Wort mit ihm gewechselt hatte.

Noch ein Tag und eine Nacht von Fabio Volo

Ich schlafe, und im Schlaf bin ich mir sicher, dass ich in einem Haus am Strand aufwache, in dem ich mit der Frau, die ich liebe, die Nacht verbracht und Augenblicke vollkommenen Glücks erlebt habe.

Der Krieg der Welten von H. G. Wells

Niemand hätte in den letzten Jahren des XIX. Jahrhunderts geglaubt, daß unser menschliches Tun und Lassen beobachtet werden könnte, daß andere Intelligenzen, größer als die menschlichen und doch ebenso sterblich, uns bei unserem Tagwerk fast ebenso eindringlich belauschen und erforschen könnten, wie ein Mann mit seinem Mikroskop jene vergänglichen Lebewesen erforscht, die in einem Wassertropfen ihr Wesen treiben und sich darin vermehren.

Bartleby, der Schreiber von Herman Melville

Ich bin ein schon recht bejahrter Mann.

Cosmopolis von Don DeLillo

Der Schlaf ließ ihn jetzt öfter im Stich, nicht ein oder zwei Mal die Woche, sondern vier Mal, fünf.

Die Verwandlung von Franz Kafka

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.

Dies ist kein Liebeslied von Karen Duve

Mit sieben Jahren schwor ich, niemals zu lieben.

Als sie mich noch nicht kannte von Julian Barnes

Als Graham Hendrick seiner Frau das erste Mal beim Ehebruch zusah, da machte es ihm überhaupt nichts aus.

Der dunkle Schirm von Philip K. Dick

Da stand einmal ein Typ und versuchte den ganzen Tag lang verzweifelt, sich die Wanzen aus den Haaren zu schütteln.

Das Attentat von Harry Mulisch

Weit, weit zurück, im Zweiten Weltkrieg, wohnte ein gewisser Anton Steenwijk mit seinen Eltern und seinem Bruder am Stadtrand von Haarlem.

Mara und Dann von Doris Lessing

Die Szene, an die sich das Kind, dann das Mädchen, dann die junge Frau so angestrengt zu erinnern versuchte, war in ihren Anfängen einigermaßen klar.

Karlmann von Michael Kleeberg

Wo entspringt diese ungeheure Zuversicht, die sich durch den Bildschirm hindurch auf dich überträgt und fortpflanzt: Es kann nichts passieren.

Raumlicht: Der Fall Evelyne B. von Ernst Augustin

Es gehört zu meinem Plan, daß ich nicht auffalle, oder doch kaum.

Frost von Thomas Bernhard

Eine Famulatur besteht ja nicht nur aus dem Zuschauen bei komplizierten Darmoperationen, aus Bauchfellaufschneiden, Lungenflüglzuklammern und Fußabsägen, sie beteht wirklich nicht nur aus Totenaugenzudrücken und aus Kinderherausziehen in die Welt.

Nichts von euch auf Erden von Reinhard Jirgl

DAMIT WIR NICHT VERGESSEN DAS LAND das in den Abend gehend Dienacht betrat, u: in diesem Land wuchs, schneller als des Menschen Geist, des Menschen=Gier….. Trieb in andere Länder mit Glaube=Waffen=Geld.

Agnes von Peter Stamm

Agnes ist tot.

Zeitoun von Dave Eggers

In mondlosen Nächten nahmen die Männer und Jungen von Dschabla, einem staubigen Fischerort an der Küste Syriens, ihre Laternen und fuhren mit den leisesten Booten hinaus aufs Meer.

Lanzarote von Michel Houellebecq

Am 14. Dezember 1999 wurde mir mitten am Nachmittag auf einmal klar, dass mein Weihnatsfest wahrscheinlich ein Reinfall sein würde – wie üblich.

Hand aufs Herz von Anthony McCarten

Am Morgen vor dem Wettbewerb sah Tom Shrift von seinem Fenster im ersten Stock aus zu, wie sein Nachbar seinen kleinen Rasen mähte.

Gesellschaft mit beschränkter Haftung von Nora Bossong

Essen lag 6000 Kilometer entfernt, gefühlt neun Stunden, zwei Lufthansa-Menüs, drei Tageszeitungen.

Fliehkräfte von Stephan Thome

Am späten Nachmittag verwandelt sich die Welt.

Du stirbst nicht von Kathrin Schmidt

Es klappert um sie herum.

Die Enden der Parabel von Thomas Pynchon

Ein Heulen kommt über den Himmel.

Der Fänger im Roggen von J. D. Salinger

Wenn ihr das wirklich hören wollt, dann wollt ihr wahrscheinlich als Erstes wissen, wo ich geboren bin und wie meine miese Kindheit war und was meine Eltern getan haben und so, bevor sie mich kriegten, und den ganzen David-Copperfield-Mist, aber eigentlich ist mir gar nicht danach, wenn ihr’s genau wissen wollt.

Atlas eines ängstlichen Mannes von Christoph Ransmayr

Ich sah die Heimat eines Gottes auf 26° 28′ südlicher Breite und 105° 21′ westlicher Länge: eine menschenleere, von Seevögeln umschwärmte Felseninsel weit, weit draußen im Pazifik.

Papillon von Henri Charrière

Die Ohrfeige war so ausgiebig, daß ich volle dreizehn Jahre brauchte, um sie zu verwinden.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera

Die Ewige Wiederkehr ist ein geheimnisvoller Gedanke, und Nietzsche hat damit manchen Philosophen in Verlegenheit gebracht: alles wird sich irgendwann so wiederholen, wie man es schon einmal erlebt hat, und auch diese Wiederholung wird sich unendlich wiederholen!

Doktor Faustus von Thomas Mann

Mit aller Bestimmtheit will ich versichern, daß es keineswegs aus dem Wunsche geschieht, meine Person in den Vordergrund zu schieben, wenn ich diesen Mitteilungen über das Leben des verewigten Adrian Leverkühn, dieser ersten und gewiß sehr vorläufigen Biographie des teuren, vom Schicksal so furchtbar heimgesuchten, erhobenen und gestürzten Mannes und genialen Musikers einige Worte über mich selbst und meine Bewandtnisse vorausschicke.

Tage der Flut von Frans Pollux

Das Wasser war überall.

Sie schläft von Dietmar Dath

Die, der wir alles verdanken, schläft.

Deborah Levy von Deborah Levy

Als Kitty Finch das Lenkrad losließ und ihm sagte, dass sie ihn liebe, da wusste er nicht mehr, ob sie sich mit ihm unterhielt oder ihm drohte.

Tod in den Anden von Mario Vargas Llosa

Als er die Indiofrau in der Tür der Hütte auftauchen sah, ahnte Lituma, was die Frau sagen würde.

Böse Schafe von Katja Lange-Müller

Wir liegen auf den beiden Matratzen, nicht Seite an Seite, dennoch Kopf an Kopf.

Leben und Zeit des Michael K. von J. M. Coetzee

Das erste, was die Hebamme an Michael K. bemerkte, als sie ihm aus seiner Mutter auf die Welt half, war, daß er eine Hasenscharte hatte.

Super Sad True Love Story von Gary Shteyngart

Liebstes Tagebuch, heute habe ich eine wichtige Entscheidung getroffen: Ich werde niemals sterben.

Ulysses von James Joyce

Stattlich und feist erschien Buck Mulligan am Treppenaustritt, ein Seifenbecken in Händen, auf dem gekreuzt ein Spiegel und ein Rasiermesser lagen.

Falling Man von Don DeLillo

Es war keine Straße mehr, sondern eine Welt, Zeit und Raum aus fallender Asche und nahezu Nacht.

Schon tot von Denis Johnson

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Van Ness empfand etwas wie Glück und Erstaunen, als er auf der U. S. 101 im Norden Kaliforniens an abgeschiedenen Städtchen vorüberfuhr, auch eine gewisse Neugier, ja Sehnsucht, weil er spürte, daß dies Orte waren, in denen man verschwinden konnte.

Die Ungetrösteten von Kazuo Ishiguro

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Dem Taxifahrer war es offensichtlich peinlich, daß niemand – nicht einmal ein Angestellter an der Rezeption – anwesend war, um mich willkommen zu heißen.

Die Zeitmaschine von H. G. Wells

Der Zeitreisende (denn so wollen wir ihn der Bequemlichkeit halber nennen) war im Begriff, uns eine geheimnisvolle Sache darzulegen.

Liebe von Peter Carey

Ich weiß nicht, ob meine Geschichte grandios genug ist, um als Tragödie herhalten zu können, obwohl jede Menge Mist darin vorkommt.

Unterwelt von Don DeLillo

Er spricht wie du, mit amerikanischer Stimme, und in seinen Augen liegt ein halbwegs hoffnungsfroher Schimmer.

Vom Ende einer Geschichte von Julian Barnes

Ich erinnere mich in ungeordneter Reihenfolge an:
die schimmernde Innenseite eines Handgelenks;
aufsteigenden Dampf aus einem Spülbecken, in das lachend eine heiße Bratpfanne geworfen wird;
Spermaflatschen, die um ein Abflussloch in einem hohen Haus kreisen und dann ganz hinuntergespült werden;
einen widersinnig stromaufwärts brausenden Fluss, dessen Wogen und Wellen von den Strahlen mehrerer Taschenlampen verfolgt und erleuchtet werden;
einen anderen Fluss, breit und grau, bei dem ein steifer Wind die Wasserfläche aufwühlt und die Strömung verbirgt;
längst erkaltetes Badewasser hinter einer verschlossenen Tür.

Orlando von Virgina Woolf

Er – denn es konnte keinen Zweifel an seinem Geschlecht geben, wenn auch die Mode der Zeit einiges tat, es zu verhüllen – war soeben dabei, auf den Kopf eines Mohren einzusäbeln, der von den Dachbalken baumelte.

América von T.C. Boyle

Im nachhinein versuchte er, sich die Sache in abstrakten Begriffen zu erklären, als Unfall in einer unfallträchtigen Welt, als Kollision gegenläufiger Kräfte – seiner Stoßstange und der schmächtigen, geduckten, plötzlich hervorstürzenden Gestalt eines dunkelhäutigen Kerlchens mit gehetztem Blick -, aber allzugut gelang es ihm nicht.

Weitlings Sommerfrische von Sten Nadolny

Sicher ist, dass ich im Leben ein paar grundlegende Dinge nie begriffen habe, und ich weiß nicht einmal, welche.

Parallelgeschichten von Péter Nádas

Noch in dem denkwürdigen Jahr, als die berühmte Berliner Mauer fiel, stieß man unweit der verwitterten Marmor-Statue der Königin Luise auf eine Leiche.

Kafka am Strand von Haruki Murakami

An Geld bist du jetzt auch irgendwie gekommen, ja?», sagt der Junge namens Krähe in seiner üblichen, etwas schwerfälligen Sprechweise, als wäre er gerade aus dem Tiefschlaf erwacht und als funktionierten seine Sprechmuskeln noch nicht richtig.

Die Verzauberung der Lily Dahl von Siri Hustvedt

Sie beobachtete ihn seit drei Wochen.

Wendekreis des Steinbocks von Henry Miller

Hat man erst einmal den Geist aufgegeben, folgt alles andere mit tödlicher Sicherheit, sogar mitten im Chaos.

Unterwegs zu Swann – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit 1 von Marcel Proust

Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen.

Angst und Schrecken in Las Vegas von Hunter S. Thompson

Wir waren irgendwo bei Barstow am Rande der Wüste, als die Drogen zu wirken begannen.

Mister Aufziehvogel von Haruki Murakami

Als das Telefon klingelte, war ich in der Küche, wo ich einen Topf Spaghetti kochte und zu einer UKW-Übertragung der Ouvertüre von Rossinis Die diebische Elster pfiff, was die ideale Musik zum Pastakochen sein dürfte.

Otherland – Stadt der goldenen Schatten von Tad Williams

In einer normalen Welt wäre Frühstückszeit gewesen, aber in der Hölle wurde offenbar kein Frühstück serviert; das Bombardement, das vor Tagesanbruch losgegangen war, sah nicht danach aus, als wollte es nachlassen.

Der Simulant von Chuck Palahniuk

Wenn du das hier lesen willst, spar dir die Mühe.

Wir waren die Mulvaneys von Joyce Carol Oates

Wir waren die Mulvaneys, wißt ihr noch?

Der Proceß von Franz Kafka

Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.

Adler und Engel von Juli Zeh

Sogar durch das Holz der Tür erkenne ich ihre Stimme, diesen halb eingeschnappten Tonfall, der immer klingt, als hätte man ihr gerade einen Herzenswunsch abgeschlagen.

Die Poeten der Nacht von Barry McCrea

Schließlich gab ich mein neues Leben und die Menschen auf, die mir geholfen hatten, es aufzubauen, und kehrte zurück in die Welt der rätselhaften Spiele und geheimen Systeme, aus der sie mich zuvor befreit hatten.

Der Klang der Zeit von Richard Powers

Irgendwo in einem leeren Saal singt mein Bruder noch immer.

Catch 22 von Joseph Heller

Es war Liebe auf den ersten Blick.

Unendlicher Spaß von David Foster Wallace

Ich befinde mich in einem Büro, umgeben von Körpern und Köpfen.

Einer flog über das Kuckucksnest von Ken Kesey

Sie sind da draußen.

Die Glasglocke von Sylvia Platz

Es war ein verrückter, schwüler Sommer, dieser Sommer, in dem die Rosenbergs auf den elektrischen Stuhl kamen und ich nicht wußte, was ich in New York eigentlich wollte.

Mein Herz so weiß von Javier Marías

Ich wollte es nicht wissen, aber ich habe erfahren, daß eines der Mädchen, als es kein Mädchen mehr war, kurz nach der Rückkehr von der Hochzeitsreise das Badezimmer betrat, sich vor den Spiegel stellte, die Bluse aufknöpfte, den Büstenhalter auszog und mit der Mündung der Pistole ihres eigenen Vaters, der sich mit einem Teil der Familie und drei Gästen im Gästezimmer befand, ihr Herz suchte.

Angst vorm Fliegen von Erica Jong

In der Pan-Am-Maschine nach Wien befanden sich 117 Psychoanalytiker, und mindestens sechs von ihnen hatten mich behandelt.

Schwarz von Stephen King

Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.

Die Korrekturen von Jonathan Frantzen

Der Irrsinn einer herbstlichen Prärie-Kaltfront, näher kommend.

Die Vereinigung jiddischer Polizisten von Michael Chabon

Seit neun Monaten haust Landsman nun im Hotel Zamenhof, ohne dass es einem seiner Mitbewohner gelungen wäre, sich umbringen zu lassen.

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