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Shortlist Man Booker Prize 2013

von Yvonne
Man Booker Prize 2013 Shortlist

Man Booker Prize 2013 Shortlist

Einen Tag, bevor die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2013 verkündet wird, wurden heute die sechs Nominierten, die noch im Rennen für den Man Booker Prize 2013 sind, bekannt gegeben. Mein persönlicher Tipp „Harvest“ von Jim Crace hat es von der Longlist für den Man Booker Prize 2013 auf die Shortlist geschafft, daher gehe ich auch weiterhin fest davon aus, dass dies der Roman ist, der das Rennen machen wird.

Der Gewinner des Man Booker Prize 2013 wird am 15. Oktober gekürt. Wer mehr über die sechs Kandidaten wissen möchte, die den Preis noch gewinnen können, ist hier richtig.

 

We Need New Names – NoViolet Bulawayo

Sie selbst heißt Darling, ihre Freunde Chipo, Bastard oder Godknows, und sie leben an einem Ort, den sie „Paradise“ nennen. Doch das Paradies, in dem sie ihre Kindheit verbringen, ist kein schöner Platz, sondern ein Slum in einer Großstadt in Zimbabwe. Dort führen die Kinder um die zehnjährige Darling ein Leben, wie Kinder es überall in der Welt führen: Sie haben sich an ihre Umgebung gewöhnt, nehmen sie hin, spielen miteinander und träumen von der großen, weiten Welt. Dass sie sich wegwünschen, ist ihnen kaum zu verdenken. Chipo, gerade mal elf, ist von ihrem Großvater schwanger, Darlings Vater hat Aids, und dass Familie und Freunde im von Bürgerkrieg, Krankheit und Armut gebeutelten Zimbabwe verletzt werden oder sterben, gehört fast schon zum Alltag.

Darling schafft es schließlich, Zimbabwe zu verlassen und in ihr Traumland, die USA, auszuwandern. Dort stellt sie fest, dass auch in der Ferne nicht das wahre Paradies liegt, denn Zuhause war sie zumindest keine Fremde.

Zur Rezension „We Need New Names“ >>

We need new names von NoViolet Bulawayo, Chatto & Windus 2013.

 

The Luminaries – Eleanor Catton

Walter Moody kommt 1866 nach Hokitika in Neuseeland, um sein Glück als Goldsucher zu finden. In einer Bar belauscht er zufällig ein Gespräch einer Gruppe von zwölf Männern, die sich über ungelöste Verbrechen unterhalten: Diebstahl, Körperverletzung, möglicherweise Entführung und Mord. Diese vier Verbrechen haben alle in der selben Nacht zwei Wochen vor Moodys Eintreffen stattgefunden, und es scheint auf Grund der zeitlichen Nähe, dass sie etwas miteinander zu tun haben, wenn auch zunächst niemand weiß, wie und weshalb. Ohne, dass er es wollte, wird Moody selbst in diese Verbrechen und ihre Aufklärung hineingezogen.

„The Luminaries“ ist in zwölf Kapitel unterteilt, die jeweils einem Sternzeichen gewidmet sind. Auch inhaltlich ist der Roman an den Sternkreiszeichen ausgerichtet.

Zur Rezension „The Luminaries“ >>

The Luminaries von Eleanor Catton, Granta Books 2013.

 

Harvest – Jim Crace

Walter Thirsk lebt wie all seine Nachbarn von der Landwirtschaft. Sein abgelegenes Dorf wird in Unruhe versetzt, als Fremde auftauchen. Der erste Neuankömmling ist Mister Quill, der für seinen Auftraggeber, Herrn Kent, das Land vermessen soll. Kent verwaltet das Land, das Walter und die anderen Bauern bewirtschaften, und die Tatsache, dass er oder vielmehr der eigentliche Eigentümer einen Landvermesser schickt, lässt nichts Gutes ahnen: Wahrscheinlich steht die letzte Ernte der Bauern an, bevor das Land zur Schafzucht verwendet werden soll.

Die Aufmerksamkeit der Dorfbewohner wird jedoch von dieser existentiellen Bedrohung abgelenkt, als drei Fremde sich am Rande des Dorfs ansiedeln und gleich verdächtigt werden, einen Brand gelegt zu haben.

Zur Rezension „Harvest“ >>

Harvest von Jim Crace, Picador 2013.

 

The Lowland – Jhumpa Lahiri

Die Brüder Subhash und Udayan Mitra kommen beide während ihres Studiums in Kalkutta mit der radikal-kommunistischen Bewegung in Berührung. Während Udayan gefunden zu haben scheint, was er gesucht hat, fürchtet Subhash, dass diese politische Ausrichtung gefährlich sein könnte. Statt sich wie sein Bruder weiter politisch zu engagieren, nutzt er die erste Möglichkeit, in die USA zu emigrieren und dort Karriere zu machen.

Die unterschiedliche politische Situation und Einstellung der Brüder entfernt auch die Familie voneinander, und während Udayan das Opfer seiner eigenen Radikalisierung wird, versucht Subhash wieder gutzumachen, dass er seiner Ansicht nach den Bruder im Stich gelassen hat.

Zur Rezension „The Lowland“ >>

The Lowland von Jhumpa Lahiri, Bloomsbury 2013.

 

A Tale for the Time Being – Ruth L. Ozeki

Ruth, amerikanisch-japanische Schriftstellerin, die in den USA lebt und arbeitet, findet am Strand ein Tagebuch, das ganz offensichtlich einer japanischen Schülerin gehört hat. Ruths Vermutung: Dieses Tagebuch wurde von den Wellen des Tsunamis erfasst und so vor ihre Füße gespült. Nao, die Urheberin des Tagebuchs, lebt selbst in Japan, ist aber in den USA aufgewachsen, wo sie ihre glücklichste Zeit verbracht hat, und schüttet ihrem Tagebuch täglich ihr Herz über ihr leicht chaotisches Leben aus.

Schnell verliert Ruth sich im Tagebuch und somit im Leben des Mädchens, und sie kann sich in die Jugendliche einfühlen, die sich zwischen den Welten und Kulturen verloren fühlt.

Zur Rezension „A Tale for the Time Being“ >>

A Tale for the Time Being von Ruth L. Ozeki, Canongate 2013.

 

 

The Testament of Mary – Colm Tóibín

Noch Jahre nach Jesu Tod lebt seine Mutter Maria in der Obhut der Evangelisten, die von ihr möglichst viele Informationen über ihren Sohn und sein Leben erhalten wollen. Doch Maria ist in ihrer Trauer und in ihrem Zorn auf die ihrer Meinung nach am Tod ihres Sohns zumindest mitschuldigen Anhänger Jesu nicht bereit, an der Verbreitung seiner Geschichte mitzuwirken. Stattdessen erinnert sie sich lieber im Stillen daran, dass ihr die Wunder, die ihr Sohn vollbracht hat, von Anfang an nicht Recht waren, weil ihr klar war, dass er damit den Zorn der Machthabenden auf sich lenken würde. Und auch daran, dass sie am Tag seiner Kreuzigung ihr eigenes Leben gerettet hat, indem sie vorzeitig floh, eine Tatsache, die sie noch kurz vor ihrem Tod beschäftigt und die sie sich selbst nicht verzeihen kann.

Zur Rezension „The Testament of Mary“ >>

The Testament of Mary von Colm Tóibín, Viking 2013.

 

 

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