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Man Booker Prize 2011 – Ich lese die Shortlist

von Yvonne
Man Booker Prize Shortlist

Man Booker Prize 2011- Die Shortlist

Die Verleihung von Literaturpreisen geht meistens völlig an mir vorbei. Ich kriege zwar schon mal mit, wenn jemand einen Preis gewonnen hat, aber als Orientierungshilfe finde ich das normalerweise nicht nützlich, und ich gestehe, dass es auch häufiger vorkommt, dass ich die ausgezeichneten Autoren nicht mal kenne. Bei vielen Preisen habe ich den Eindruck, dass sie ohnehin eher den geschlossenen Kreis des Literaturbetriebs als Zielgruppe haben und sich nicht so sehr an die Leser richten.

Die große Ausnahme hierzu ist meiner Meinung nach der Man Booker Prize, der auf der eigenen Webseite ganz unbescheiden als wichtigster Literaturpreis der Welt bezeichnet wird, obwohl er nur an Bürger des Commonwealth oder Irlands verliehen wird – das aber immerhein schon seit mehr als vierzig Jahren. Mehr zufällig habe ich in der Vergangenheit festgestellt, dass viele meiner Lieblingsbücher einen Man Booker Prize gewonnen haben oder zumindest auf der Shortlist standen, d.h. unter die letzten sechs kamen. Offensichtlich bin ich nicht die einzige, deren Geschmack sich mit dem der wechselnden Jurys deckt: Einen Man Booker Prize zu gewinnen oder auch nur dafür nominiert zu werden, bedeutet für den Autor enorme Werbung, und die Gewinner erhalten außer den 50.000 Pfund Preisgeld weltweite Aufmerksamkeit – und Buchverkäufe.
Die Shortlist für dieses Jahr ist bereits Anfang September herausgegeben worden, und die Bücher, die noch in die engere Wahl für den diesjährigen Man Booker Prize kommen, sind (in alphabetischer Reihenfolge):

Julian Barnes – The Sense of an Ending
Carol Birch – Jamrach’s Menagerie

Patrick deWitt – The Sisters Brothers

Esi Edugyan – Half Blood Blues

Stephen Kelman – Pigeon English

A D Miller – Snowdrops

Bisher habe ich mich nie so gezielt mit dem Man Booker Prize auseinandergesetzt. Eher öfter mal „Ach, der auch!“ gedacht. Da ich aber zurzeit in England unterwegs bin und die (im Fernsehen übertragene) Preisverleihung kurz bevorsteht, kann ich dem Man Booker Prize gar nicht aus dem Weg gehen. In jeder Buchhandlung, in die man geht[1], findet man nah beim Eingang die komplette Shortlist ausgestellt, und die ersten Male, die ich das gesehen und mir die Bücher näher angeschaut habe, dachte ich, dass ich die alle gerne lesen würde. Im Urlaub neige ich schon mal dazu, zu glauben, dass ich genug Zeit habe, alles zu tun, was ich gerne tun würde, und daher habe ich mich entschieden, dass die nächsten sechs Bücher, die ich lesen werde, die Shortlist für den Man Booker Prize 2011 sind. Natürlich möchte ich das der Spannung halber vor Benennung des Gewinners (am 18. Oktober) tun, denn vielleicht schaffe ich es ja, zu erraten, wer es wird. (Ohne bisher eins zu Ende gelesen zu haben, tippe ich momentan auf den Favoriten Julian Barnes, der das vierte Mal auf der Shortlist steht, aber noch keinen Man Booker Prize gewonnen hat.) Auf jeden Fall habe ich sehr wahrscheinlich sechs gute Bücher vor mir. Oder fünfeinhalb, denn ich habe ja schon angefangen.

[1] Ich könnte natürlich aufhören, in Buchhandlungen zu gehen, aber wer will das schon?

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