Der Stella Prize ist ein australischer Literaturpreis, der ausschließlich Frauen und Nicht-Binäre auszeichnet. Vorbild für den Preis war der Women’s Prize for Fiction. Anders als dieser ist der Stella Prize jedoch nicht auf Belletristik beschränkt. Insgesamt ist der Preis mit 50 000 AUD dotiert und wird seit 2013 jedes Jahr verliehen. Heute wurde die Shortlist bekannt gegeben. Die Nominierten der Longlist findet ihr hier. Am 8. April wird der Preis dieses Jahr verliehen. Jetzt jedoch zum wirklich Wichtigen, den nominierten Titeln.
Die Nominierten für den Stelle Prize 2020 (Shortlist):
See What You Made Me Do von Jess Hill (Sachbuch)
Beziehungsdrama, Familiendrama, Eifersuchtstat – wer kennt sie nicht, die Verharmlosungen von Gewalt gegen Frauen, ausgeübt von Männern, mit denen sie eine Beziehung führen oder einmal hatten. Jess Hill richtet in ihrem Buch den Blick darauf, wie solche Gewalt entsteht, welche Folgen sie für Frauen und Kinder hat und wie staatliche Institutionen die Erfahrungen häufig noch verschlimmern.
Über die Autorin:
Jess Hill ist Journalistin und Produzentin für Radio und Print-Medien. Sie recherchiert seit 2014 rund um das Thema häusliche Gewalt.
Diving Into Glass von Caro Llewellyn (Sachbuch)
Caro Llewellyn war schon als Kind damit konfrontiert, was es bedeutet, ein Leben mit einer Krankheit zu verbringen: Ihr Vater erkrankte an Polio und war für den Rest seines Lebens auf einen Rollstuhl angewiesen. Dieses Beispiel half ihr dabei, als sie mit Multipler Sklerose diagnostiziert und ihr Leben, wie sie es kannte, von einem auf dem anderen Tag zuende war. Diving Into Glass erzählt ihre eigene Geschichte und die ihres Vaters.
Über die Autorin:
Caro Llewellyn arbeitet als Autorin und ist außerdem im Kulturbetrieb tätig, wo sie Literatur- und Kulturfestivals organisiert.
There Was Still Love von Favel Parrett (Roman)
Favel Parrett erzählt die Geschichte einer Familie über mehrere Generationen, von Prag 1938 bis nach Melbourne 1980, wo die Überlebenden der Familie ein neues Zuhause gefunden haben.
Über die Autorin:
Favel Parretts ist Romanautorin, die auch in Deutschland ihr Publikum gefunden hat (Romane von ihr: Der Himmel über uns, Jenseits der Untiefen).
Here Until August von Josephine Rowe (Kurzgeschichten)
Here Until August ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, in der Menschen über ihre eigenen Grenzen hinaus gehen oder gebracht werden, und zeichnet ein Bild des Gegensatzes vom Innen und Außen, von dem, was die Figuren erleben, und dem, was es in der Welt bedeutet.
Über die Autorin:
Josephine Rowe ist in Australien bereits eine bekannte Autorin, die für ihren Debütroman mehrfach für Literaturpreise nominiert war. Dieser ist im letzten Jahr auch auf Deutsch unter dem Titel Ein liebendes, treues Tier erschienen.
The Yield von Tara June Winch (Roman)
August Gondiwindi kehrt nach Jahren in ihrere Heimat zurück, weil ihr Großvater gestorben ist. Zur Trauer kommt hinzu, dass eine Bergbaufirma das Land und das Haus der Familie für sich beanspruchen will. Während sie um ihr altes Zuhause kämpft, erfährt August mehr über das Leben ihres Großvaters.
Über die Autorin:
Tara June Winch ist in Australien geboren und lebt mittlerweile in Frankreich. In The Yield reflektiert sie auch das Leben der Aborigines, vor allem der Wiradjuri, zu denen sie auch selbst zählt.
The Weekend von Charlotte Wood (Roman)
Vier ältere Frauen verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft. Als eine der Frauen – Sylvie – stirbt, ist nicht klar, wie es mit den anderen dreien weitergehen soll. Die Dynamik der Gruppe ist ohne Sylvie nicht mehr dieselbe und die Freundschaft droht zu zerbrechen.
Über die Autorin:
Charlotte Wood hat bisher sechs Romane und zwei Sachbücher veröffentlicht. Ihr Roman Der natürliche Lauf der Dinge ist 2017 auf Deutsch erschienen.