Wenige Wochen nach Bekanntgabe der Longlist für den Man Booker Prize 2013 wurde auch dieses Jahr wieder die nächste spannende Longlist bekannt gegeben, dieses Mal für den Deutschen Buchpreis. Insgesamt 20 Titel sind in der engeren Auswahl für den mit insgesamt 37.500 Euro dotierten Literaturpreis (davon 25.000 Euro für den Sieger, der Rest gleichmäßig auf die 5 Shortlist-Nominierten aufgeteilt) und kommen somit in den Genuss besonderer Aufmerksamkeit. Alle Titel auf der Liste bis zur Verleihung zu lesen, dürfte ein strammes Programm sein: Die Shortlist wird bereits in vier Wochen, am 11.9. bekannt gegeben, der Preis selbst wird am 7.10. verliehen.
Thema des Jahres scheinen übrigens psychiatrische Kliniken zu sein. Wer also gerade an einem Buch in einer entsprechenden Umgebung arbeitet, ist wohl zu spät dran.
Wie im letzten Jahr auch gebe ich einen Tipp ab, wer den Preis am Ende nach Hause tragen wird, auch wenn ich beim Deutschen Buchpreis damit traditionsgemäß weniger treffsicher bin als beim Man Booker Prize. Dennoch: Ich glaube, dass dieses Jahr Clemens Meyer mit „Im Stein“ den Deutschen Buchpreis gewinnen wird. Für alle, die sich erst mal einen groben Überblick verschaffen wollen, habe ich ein paar Informationen zu den nominierten Büchern und Autoren zusammengetragen. Eins ist klar: Die Lektüre für die nächsten Wochen ist erst mal gesichert.
Nie mehr Nacht – Mirko Bonné
Markus Lee ist durch Zeichnungen besonders wichtiger Brücken bekannt geworden. Sein Schulfreund Kevin vermittelt ihm ein Projekt, bei dem er ebenfalls Brücken skizzieren soll: Brücken, die bei der Landung der Alliierten in der Normandie besonders umkämpft waren. Doch Markus hat eigentlich kein großes Interesse an dem Auftrag, da er zu sehr in seine eigenen Sorgen verstrickt ist. Den Selbstmord seiner Schwester Ira hat er nicht verwunden, und als er dann doch mit Iras halbwüchsigem Sohn in die Normandie zieht, um zu zeichnen, verfällt er vor Ort selbst in Depressionen. Gleichzeitig befasst er sich intensiv mit der Befreiung der Normandie und beides – Trauer und die Beschäftigung mit der Geschichte – haben ihn fest im Griff.
Mirko Bonné wurde 1965 in Tegernsee geboren. Er schreibt Erzählungen, Romane und Gedichte und ist darüber hinaus als Übersetzer tätig. Mit seinem letzten Roman, „Wie wir verschwinden“, stand er 2009 ebenfalls auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis.
Zur Rezension „Nie mehr Nacht“ >>
Nie mehr Nacht von Mirko Bonné, Schöffling & Co. 2013, 360 Seiten.
Soutines letzte Fahrt – Ralph Dutli
Chaim Soutine, die Hauptfigur in „Soutines letzte Fahrt“, war ein bedeutender russischer Künstler in der Mitte des 20. Jahrhunderts. In Ralph Dutlis Roman wird Soutine 1943 im Leichenwagen in das von den Nazis besetzte Paris geschmuggelt, damit er am Magen operiert werden kann. Da Soutine von den Nazis gesucht wird, die Operation für ihn aber lebensnotwendig ist, ist die Fahrt im Leichenwagen seine letzte Hoffnung aufs Überleben. Doch wahrscheinlich kann er nicht mehr rechtzeitig operiert werden, weil die Fahrt immer wieder Umwege nehmen muss und viel zu lange dauert. So lässt Soutine während der Fahrt, die gut seine letzte sein kann, sein Leben Revue passieren, die vielen Bekanntschaften mit wichtigen Künstlern des 20. Jahrhunderts, seine Zugehörigkeit zur Pariser Bohème und seine eigene Kunst.
Ralph Dutli wurde 1954 in Schaffhausen geboren. Er schreibt sowohl in Deutsch als auch in Französisch. „Soutines letzte Fahrt“ ist sein erster Roman; zuvor veröffentlichte er vor allem Gedichte, Biografien und Essays.
Soutines letzte Fahrt von Ralph Dutli, Wallstein 2013, 270 Seiten.
Zur Rezension „Soutines letzte Fahrt“ >>
Das größere Wunder – Thomas Glavinic
Während einer Expedition auf den Mount Everest, die ihn an seine persönlichen und körperlichen Grenzen bringt, denkt Jonas über sein Leben nach. Er kehrt zurück in seine Kindheit, zum Verlust seines Bruders, und an viele Stätten seiner früheren Reisen, die ihn über alle Kontinente geführt haben. „Das größere Wunder“ gehört zu den vielen Büchern auf der Longlist, die bislang noch nicht erschienen sind. Erscheinungsdatum ist der 26. August 2013.
Thomas Glavinic wurde 1972 in Graz geboren. „Das größere Wunder“ ist Glavinics zehnter Roman. Mit seinem sechsten Roman „Das bin doch ich“ stand er 2007 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Ebenfalls 2007 erhielt er für seinen bekanntesten Roman „Die Arbeit der Nacht“ den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar.
Das größere Wunder von Thomas Glavinic, Hanser 2013, 528 Seiten.
Eine Ahnung vom Anfang – Norbert Gstrein
Ein kleines Dorf wird in Aufruhr versetzt, als eine Bombe gefunden wird. Viele Hinweise gibt es nicht, aber immerhin ein Fahndungsfoto, auf dem ein Lehrer seinen ehemaligen Lieblingsschüler Daniel zu erkennen glaubt. Der Lehrer macht sich selbst daran, Ursachenforschung zu betreiben. Hatte er vielleicht selbst einen schlechten Einfluss auf Daniel? Oder ist Daniel einem Prediger auf den Leim gegangen, der das Dorf vor einigen Jahren in Unruhe versetzt hatte?
Norbert Gstrein, 1961 im Mils (Tirol) geboren schreibt hauptsächlich Erzählungen und Romane. „Eine Ahnung vom Anfang“ ist sein achter Roman. 1989 wurde Gstrein mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Neben etlichen anderen Literaturpreisen erhielt er außerdem den Alfred-Döblin-Preis, den Uwe-Johnson-Preis sowie den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Eine Ahnung vom Anfang von Norbert Gstrein, Hanser 2013, 352 Seiten.
Zur Rezension „Eine Ahnung vom Anfang“ >>
Nichts von euch auf Erden – Reinhard Jirgl
Im 25. Jahrhundert ist die Erde scheinbar endgültig unbewohnbar geworden, so dass die Menschheit längst auf dem Mars Zuflucht gefunden hat. Der Haken: Man hat es bisher noch nicht geschafft, die Mars-Oberfläche bewohnbar zu machen, so dass man unterirdisch in Höhlen wohnt. Doch bald soll es so weit sein, die Menschheit soll auch die Mars-Oberfläche erobern. Dem steht jedoch eine Rückkehr auf die Erde bevor, der sich die Menschen vom Mars kaum gewachsen sehen, denn auf der Erde muss man es zugleich mit zahlreichen Kriegen und einer zu Pazifisten mutierten Spezies aufnehmen.
Reinhard Jirgl wurde 1953 in Berlin geworden. Seine zahlreichen Romane wurde erst nach der Wende gedruckt, da er in der DDR keinen Verleger fand. Die Dystopie „Nichts von euch auf Erden“ ist sein zehnter Roman. Neben etlichen weiteren Auszeichnungen erhielt Jirgl 2010 den Georg-Büchner-Preis.
Erster Satz und weitere Infos zu „Nichts von euch auf Erden“ >>
Nichts von euch auf Erden von Reinhard Jirgl, Hanser 2013, 512 Seiten.
F – Daniel Kehlmann
Martin Friedland hat ein Problem: Obwohl er katholischer Priester ist, hat er seinen Glauben an Gott verloren. Er trift sich mit seinem Bruder Eric, der es als Finanzberater nicht immer ganz genau mit dem Gesetz nimmt und nun von düsteren Visionen heimgesucht wird, die ihn warnen. Doch Eric ist sich nicht mal sicher, ob die Visionen wirklich ihn meinen, denn schließlich sieht sein Zwillingsbruder Iwan ihm zum Verwechseln ähnlich und die Warnungen könnten ebenso gut ihm gelten.
„F“ erscheint am 30. August 2013.
Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde vor allem durch seinen Roman „Die Vermessung der Welt“, der 2012 verfilmt wurde, einem breiten Publikum bekannt. Auch seine anschließenden Romane wurden größtenteils Bestseller, und „Ruhm„, das 2009 erschien, wurde ebenfalls verfilmt.
F von Daniel Kehlmann, Rowohlt 2013, 384 Seiten.
Wünsche – Judith Kuckart
Vera Conrad ist Mitte 40, als sie erkennt, dass ihr bisheriges Leben nicht so verlaufen ist, wie sie es sich gewünscht hätte. Eine mögliche Schauspielkarriere hat sie bereits früh aufgegeben, der kleine Ort, in dem sie lebt, droht, sie zu ersticken. Also bricht sie an ihrem 46. Geburtstag alle Verbindungen ab und geht mit neuer Identität nach London, wo sie versucht, an eine Episode aus iher Jugend anzuknüpfen, als sie schon einmal mit ihrer besten Freundin Meret Wünsche aus ihrem Leben ausgebrochen war. Deren Bruder Friedrich geht es aktuell ganz ähnlich wie Vera; auch er möchte aus seinem alten Leben am liebsten fliehen.
Judith Kuckart wurde 1959 in Schwelm geboren. Neben ihrer Arbeit als Schriftstellerin ist sie vor allem als Tänzerin, Choreographin und Regisseurin tätig. Unter den Auszeichnungen, die sie für ihr literarisches Werk erhielt, sind der Annette-Droste-Hülshoff-Preis sowie ein Villa-Massimo-Stipendium.
Wünsche von Judith Kuckart, DuMont 2013, 300 Seiten.
Der wahre Sohn – Olaf Kühl
Krynitzki, der für Versicherungen Betrugsfälle aufklärt, soll für einen Auftrag nach Kiew fahren und einen verschwundenen Wagen zurückbringen. Die hiermit verbundene Auszeit aus seinem Alltag ist ihm ganz Recht, ein bisschen Abstand von seiner Familie kommt ihm gelegen. In Kiew findet er heraus, dass der Halter des Wagens gar nicht mehr lebt. Stattdessen lernt er dessen Witwe und den in einer Psychiatrie lebenden Sohn kennen, stellt fest, dass der Wagen wohl unauffindbar bleiben wird und gerät am Ende auch selbst in Gefahr.
„Der wahre Sohn“ erscheint am 6.9.2013.
Olaf Kühl wurde 1955 geboren und war vor allem als Übersetzer tätig und wurde für seine Übersetzungsarbeit auch ausgezeichnet. Sein Debütroman „Tote Tiere“ erschien 2011. „Der wahre Sohn“ ist sein zweiter Roman.
Der wahre Sohn von Olaf Kühl, Rowohlt 2013, 480 Seiten.
Unter der Hand – Dagmar Leupold
Minna hat die 50 überschritten und hält sich immer noch mehr schlecht als recht über Wasser: Korrekturlesen, Nachhilfeunterricht erteilen und sogar Blumengießen für Fremde sichern ihren Lebensunterhalt gerade so. Hinzu kommt eine besondere Berührungsempfindlichkeit, die sie quasi süchtig nach der Berührung anderer Menschen macht. Als das alles nicht mehr auszuhalten ist, versucht sie, sich das Leben zu nehmen, scheitert aber. In der psychiatrischen Klinik, in der sie wieder „zu Kräften“ kommen soll, begegnet sie Vico, der ihr Mäzen wird. Er gibt ihr Geld dafür, dass sie schreibt, was sie möchte, und Minna nimmt diese Chance, die das Leben ihr so spät noch bietet, dankbar wahr.
Dagmar Leupold wurde 1955 in Lahnstein geboren. Sie ist Vorsitzende des Deutschen Literaturfonds und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Für ihre zahlreichen Romane wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet.
Unter der Hand von Dagmar Leupold, Jung und Jung 2013, 294 Seiten.
Frühling der Barbaren – Jonas Lüscher
Der Schweizer Unternehmer Preising wird auf Grund seiner chronischen Entscheidungsunfähigkeit in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort erzählt er einem Mitpatienten Geschichten, Anekdoten von Geschäftsreisen, vor allem von einer Reise nach Tunesien ins „Thousand and One Nights Resort“. Dort trifft er auf eine Gruppe Engländer, die eine Hochzeit feiert. Das Brautpaar hat gute Jobs im englischen Finanzsektor und die Feier ist entsprechend luxuriös. Als am nächsten Morgen die Nachricht von der Finanzkrise und der damit einhergehenden Abwertung sämtlichen Vermögens des Brautpaars kommt, schlägt die Feierlaune vom Vorabend natürlich um in Katerstimmung.
Jonas Lüscher wurde 1976 in Zürich geboren. „Frühling der Barbaren“ ist sein erster Roman.
Frühling der Barbaren von Jonas Lüscher, C. H. Beck 2013, 125 Seiten.
Zur Rezension „Frühling der Barbaren“ >>
Im Stein – Clemens Meyer
Clemens Meyer gibt in seinem zweiten Roman „Im Stein“ vor allem den Menschen der Nacht eine Stimme und erzählt die Geschichte einer Stadt, in der Prostituierte, Engel und Geschäftsleute die Nacht bevölkern.
„Im Stein“ erscheint am 22.8.2013.
Clemens Meyer wurde 1977 in Halle an der Saale geboren. Sein Debütroman „Als wir träumten“ erschien 2006, anschließend brachte er einen Erzählband heraus. Beide Werke wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt Meyer 2008 den Preis der Leipziger Buchmesser für „Die Nacht, die Lichter. Stories“.
Im Stein von Clemens Meyer, S. Fischer 2013, 560 Seiten.
Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war – Joachim Meyerhoff
Der Erzähler dieses Romans ist ein Junge, der in einer psychiatrischen Klinik aufwächst, dessen Direktor der Vater ist. Eines Tages findet dieser Junge einen Toten, einen Rentner, der an einem Herzinfarkt gestorben ist. Das macht ihn natürlich zum Star der Schule, weil alle Jungen Details erfahren möchten. Diese liefert ihnen der Erzähler – anfangs hält er sich noch an die Fakten, nach und nach aber schmückt er die Geschichte so aus, wie sie seiner Meinung nach hätte ablaufen müssen. Doch das ist nur die erste der vielen Episoden, die das Bild einer ganz normalen Familie aus Sicht des jüngsten Sohns entstehen lässt.
Joachim Meyerhoff, 1967 in Homburg geboren, arbeitet nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Schauspieler und Regisseur, vor allem fürs Theater. „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ ist sein zweiter Roman.
Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war von Joachim Meyerhoff, Kiepenheuer & Witsch 2013, 352 Seiten.
Zur Rezension „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ >>
Das Ungeheuer – Terézia Mora
Darius Kropp, rund um die Uhr arbeitender IT-Experte, erfährt unfreiwillig eine komplette Wandlung in seinem Leben: Er verliert seinen Job, fällt in ein Loch, und seine Frau, die er über alles liebt, begeht Selbstmord. Statt sich von seinem Freund ablenken zu lassen und eine neue Arbeit anzunehmen, spürt Darius den Wurzeln seiner Frau nach, reist in ihr Heimatland Ungarn und lernt sie erst so, nach ihrem Tod, wirklich kennen.
„Das Ungeheuer“ erscheint am 2. September 2013.
Terézia Mora wurde 1971 in Ungarn geboren. Sie schreibt Romane, Essays und Theaterstücke und ist außerdem als Übersetzerin tätig. Für ihre literarische Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und einem Villa-Massimo-Stipendium.
Zur Rezension „Das Ungeheuer“ >>
Das Ungeheuer von Terézia Mora, Luchterhand 2013, 688 Seiten.
Die Sonnenposition – Marion Poschmann
Altfried Janich nimmt eine Stelle in einer psychiatrischen Klinik, dem Ostschloss, an, in der er es vor allem als seine Aufgabe ansieht, den Patienten Orientierung und Halt zu geben – er nimmt für sie die Sonnenposition ein. Doch bald schon bräuchte er selbst dringend Halt, denn sein bester Freund stirbt bei einem Autounfall und Altfried kann den Verlust nicht verarbeiten. Die Patienten werden ihm zu viel und dennoch bleibt er auch nachts noch im Ostschloss, um durch die leeren Säle auf der Suche nach einer Antwort zu irren.
„Sonnenposition“ erscheint am 18. August 2013.
Marion Poschmann wurde 1969 in Essen geboren. 2005 stand sie bereits mit „Schwarzweißroman“ auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Darüber hinaus wurde ihr Werk, das neben Romanen auch Gedichte umfasst, mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet.
Zur Rezension „Die Sonnenposition“ >>
Die Sonnenposition von Marion Poschmann, Suhrkamp 2013, 337 Seiten.
Regeln des Tanzes – Thomas Stangl
Im Jahr 2000 erfährt eine junge Frau einen ganz neuen Sinn im Leben, als sie gegen die neue österreichische Regierung demonstriert. Der Akt politischer Willensbezeugung gibt ihr Energie und Selbstbewusstsein. Ihre Schwester schlägt gleichzeitig einen ganz anderen Weg ein. 15 Jahre später tauchen Bilder auf, die die beiden Schwestern mit Dr. Wolfgang Steiner in Verbindung bringen, der gerade von seiner Frau verlassen wurde.
„Regeln des Tanzes“ erscheint am 6. September 2013.
Thomas Stangl wurde 1966 in Wien geboren. „Regeln des Tanzes“ ist sein vierter Roman. Er nahm unter anderem bereits beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb teil und wurde mit Literaturpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft, dem Literaturpreis Alpha sowie dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet.
Regeln des Tanzes von Thomas Stangl, Droschl 2013, 280 Seiten.
Carambole – Jens Steiner
Der Roman „Carambole“ handelt vom Leben in einem Dorf, von Jugendlichen, die sich durch die Sommerferien langweilen, verkrachten Brüdern, die sich ums Erbe der Eltern streiten. Die Menschen des Dorfes sehen sich der sich ständig verändernden Umwelt hilflos und gelähmt gegenüber: Immer wieder tun sie dasselbe auf dieselbe Weise und schaffen es so nicht, aus ihrem unbefriedigenden Leben auszubrechen.
Jens Steiner wurde 1975 in der Schweiz geboren. „Carambole“ ist sein zweiter Roman. Mit seinem Debütroman „Hasenleben“ hat er es 2011 schon einmal auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft.
Carambole von Jens Steiner, Dörlemann 2013, 224 Seiten.
Vogelweide – Uwe Timm
Freundin, Geliebte, Job, Wohnung, Geld: Der Protagonist von „Vogelweide“ hat alles verloren, was sein bisheriges Leben ausmachte. Und so nimmt er eine Stelle als Vogelwart auf einer Insel in der Elbmündung an, auf der er völlig zurückgezogen lebt, bis sich Anna ankündigt, die ihn vor sechs Jahren verlassen hat und nun zu ihm zurückkehren will.
Uwe Timm wurde 1940 in Hamburg geboren. Er veröffentlichte bereits etliche Romane, darüber hinaus schreibt er Gedichte und Drehbücher. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen sind der Heinrich-Böll-Preis, der Deutsche Jugendliteratur-Preis, der Tukan-Preis und der Schubart-Literaturpreis.
Vogelweide von Uwe Timm, Kiepenheuer & Witsch 2013, 336 Seiten.
Berlin liegt im Osten – Nellja Veremej
Lena ist im Nordosten Russlands aufgewachsen, hat in Leningrad studiert und lebt nun, mit Mitte Vierzig, in Berlin. Sie arbeitet als Krankenpflegerin, und ihre Kolleginnen stammen wie sie aus Russland, aus Polen oder aus der Ukraine. Zwischen Erinnerungen an ihre Kindheit und der Gegenwart in einem ganz anderen Berlin als man es aus Filmen kennt, erzählt Lena ihre Geschichte und ihre Weltsicht.
Nellja Veremejs wurde 1963 in der Sowjetunion geboren. Vor ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin arbeitete sie als Übersetzerin und Journalistin. „Berlin liegt im Osten“ ist ihr Debütroman.
Berlin liegt im Osten von Nellja Veremej, Jung und Jung 2013, 318 Seiten.
Reise an den Rand des Universums – Urs Widmer
Keinen Science Fiction-Roman, sondern eine Autobiographie legt Urs Widmer mit „Reise an den Rand des Universums“ vor. Dabei konzentriert er sich allein auf die Zeit, bevor er Schriftsteller wurde, auf seine Kindheit, seine Jugend und seine Arbeit als Lehrer. All dies spielt sich vor dem Hintergrund der Weltgeschichte ab, in den Jahren 1938-1968.
„Reise an den Rand des Universums“ erscheint am 28. August 2013.
Urs Widmer wurde 1938 in Basel geboren. Er hat mehr als zwanzig Romane, Hörspiele und Essays geschrieben und arbeitet zudem als Übersetzer. Er wurde bereits als Mainzer Stadtschreiber ausgezeichnet und erhielt neben zahlreichen weiteren Preisen den Heimito von Doderer-Literaturpreis.
Reise an den Rand des Universums von Urs Widmer, Diogenes 2013, 336 Seiten.
Die Ordnung der Sterne über Como – Monika Zeiner
Tom Holler hat sich von seiner Frau getrennt. Nun hofft der Pianist auf ein neues Glück in Italien, denn dorthin hat es Betty Morgenthal verschlagen, in die er schon lange verliebt ist. Doch das Glück der beiden steht unter einem schlechten Stern, schließlich war Betty lange Zeit mit Toms bestem Freund liiert, der vor etlichen Jahren tödlich verunglückte.
Monika Zeiner wurde 1971 geboren. Sie ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch Sängerin und Texterin einer Band. „Die Ordnung der Sterne über Como“ ist ihr erster Roman, der bereits mit dem Debütpreis der Lit.Cologne ausgezeichnet wurde.
Zur Rezension „Die Ordnung der Sterne über Como“ >>
Die Ordnung der Sterne über Como von Monika Zeiner, Blumenbar 2013, 607 Seiten.
[manual_related_posts]
Google