Die Shortlist für den Booker Prize 2019 wurde bereits vor einigen Tagen verkündet, und obwohl ich sie natürlich sofort angeschaut (und mich darüber gefreut) habe, hinke ich mit meinen Artikeln gerade ein wenig hinterher. Ich versuche aktuell noch, so viele Bücher wie möglich von der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2019 zu lesen und bin außerdem eigentlich gerade im Urlaub. Ich schreibe daher gerade mit dem Notebook auf den Knien im Loire-Tal auf dem schönsten Camping-Platz, auf dem ich in meinem Leben bisher war.
Leider wird die Zeit in meinem Urlaub nicht mehr reichen, alle Nominierten der diversen Long- und Shortlists, die in den letzten Tagen und Wochen veröffentlicht wurden, zu lesen. Die Titel auf der Shortlist des Booker habe ich mir aber alle vorgemerkt. Wer den Booker dieses Jahr mit nach Hause nehmen darf, erfahren wir am 14. Oktober 2019. Es bleibt also spannend.
Booker Prize 2019: Das sind die Nominierten der Shortlist
Die Zeuginnen (The Testaments) von Margaret Atwood
Über das Buch:
Wahrscheinlich wurde schon lange kein Buch mehr so gespannt erwartet wie Die Zeuginnen von Margaret Atwood. Hier setzt sie die Geschichte von Desfred fort, die am Ende des Romans Der Report der Magd in einen Transporter steigt und einer ungewissen Zukunft entgegenblickt. Das Buch erscheint am 9. September, Inhalte werden aktuell noch streng geheim gehalten.
Über die Autorin:
Margaret Atwood wurde 1939 in Kanada geboren und arbeitet als Schriftstellerin und Dichterin. Einige ihre Bücher – wie auch Die Zeuginnen – sind in einer dystopischen, teilweise auch in einer post-apokalyptischen Zukunft angesiedelt.
Ducks, Newbuyport von Lucy Ellmann
Über das Buch:
Wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte oder wie die Augen eines Smartphone-Nutzers von App zu App wandern die Gedanken der namenlosen Erzählerin, einer Frau in Ohio, die sich über die Welt wundert, in der wir alle Leben. Stream of Consciousness wird dabei wörtlich genommen: ein einziger, mehr als 1.000 Seiten dauernder Satz umfasst die vielen Gedanken, die auch uns alle täglich durchströmen.
Über die Autorin:
Lucy Ellmann wurde 1956 in den USA geboren. Heute lebt und schreibt sie in Großbritannien. Sie hat bereits sieben Romane veröffentlicht und war für den Orange Prize for Fiction (heute: Women’s Prize for Fiction) nominiert.
Girl, Woman, Other von Bernardine Evaristo
Über das Buch:
12 Charaktere, fast alle schwarze Britinnen, in unterschiedlichen Jahrzehnten versuchen, sich in ihrem jeweiligen Leben zurechtzufinden. Teilweise überschneiden sich ihre Erfahrungen, doch jede steht vor anderen Problemen in ihrer Zeit. Die grundlegenden Gemeinsamkeiten: sie sind schwarz und sie werden als Frauen gelesen. Statt einer Rahmenhandlung ist es dieser gemeinsame Nenner, der die einzelnen Handlungsstränge miteinander verbindet.
Über die Autorin:
Bernardine Evaristo ist eine britische Schriftstellerin, die sich in ihren bisher acht veröffentlichten Romanen häufig damit auseinandersetzte, was es bedeutet, in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft als Schwarze zu leben.
An Orchestra of Minorities von Chigozie Obioma
Über das Buch:
Nigeria zu Beginn des Jahrtausends. Der Geflügelzüchter Nonso hat sich in Ndali verliebt. Deren Familie lehnt ihn jedoch ab, weil er ihnen nicht gut genug für die Tochter scheint. Also verkauft Nonso alles, was er hat, um sich durch einen Mittelsmann einen Studienplatz in Zypern sichern zu lassen. Dort angekommen stellt er fest, dass er auf einen Betrug hereingefallen ist und nun vor noch größeren Problemen steht.
Über den Autor:
Chigozie Obioma wurde 1986 in Nigeria geboren. Er schreibt Romane und unterrichtet Kreatives Schreiben. Mit seinem Debütroman Der dunkle Fuss (The Fishermen) stand er ebenfalls bereits auf der Shortlist für den Booker Prize.
Quichotte von Salman Rushdie
Über das Buch:
Sam DuChamp ist ein in Indien geboren US-amerikanischer Schriftsteller, der endlich etwas anderes als einen Thriller schreiben möchte. Er erfindet die Figur Isamil Smile, die einige Ähnlichkeiten mit ihm selbst hat. Smile macht sich auf den Weg, eine Talkshow-Moderatorin zu treffen, die es ihm bei einer seiner langen Fernseh-Sessions angetan hat. Während DuChamp Ismails Geschichte aufschreibt, haben ihre beiden Leben immer wieder GEmeinsamkeiten.
Über den Autor:
Salman Rushdie wurde 1947 in Indien geboren. Sein zweiter Roman Mitternachtskinder gewann den Booker Prize und wurde zwei Mal als bestes Buch, das je einen Booker gewonnen hat, ausgezeichnet.
Unerhörte Stimmen (10 Minutes 38 Seconds in This Strange World) von
Elif Shafak
Über das Buch:
Die Istanbuler Prostituierte Leila wird ermordet. Im Moment ihres gewaltsamen Todes sieht sie ihr gesamtes Leben noch einmal, das diesen Tode teilweise schon vorwegnimmt. Sie begegnet den Menschen, die ihr etwas bedeuteten, und geht ihre eigenen Schritte in der Welt noch einmal nach. Dies alles passiert in den 10 Minuten und 38 Sekunden, die das Gehirn nach dem Tod angeblich noch weiterarbeitet – daher der englische Titel des Romans.
Über die Autorin:
Elif Shafak wurde 1971 in Frankreich geboren und schreibt ihre Romane auf Türkisch und Englisch. In der Türkei zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen,